Wer ist eigentlich SINA?

SINA ist unsere Simulations-Notaufnahme. In direkter örtlicher Nähe zum SIMON haben wir dadurch die Möglichkeit geschaffen, die Schnittstelle der präklinischen zur innerklinischen Notfallversorgung kennenzulernen und die Versorgung in der Notaufnahme zu üben.

 

Technische Details der neuen Simulationsumgebung um SINA & SIMON

Für den Aufbau der SINA haben wir die vorhandenen Schrankwände als Materialschränke nach Schockraum-Vorbild umstrukturiert und mit einer intuitiven Beklebung versehen. Eine bereits vorhandene Notaufnahme-Liege, zwei Notfallwägen, eine Absaugeinrichtung sowie Sauerstoffleitungen zur Imitation eines Sauerstoffanschlusses wurden entsprechend den Gegebenheiten einer Behandlungseinheit in einer Zentralen Notaufnahme installiert. Zur Darstellung der Vitalparameter kann ein eigens angeschaffter mobiler Simulations-Monitor genutzt werden. Für das Einspielen von Labor, Bildgebung und anderen Befunden steht ein Tablet zur Verfügung. Durch die Anschaffung einer modernen Simulationspuppe, mit der Diagnostik und Therapie auf hohem und realistischem Niveau simuliert werden können, wird eine hohe technische Qualität der Simulationen gewährleistet und Simulationsartefakte minimiert.

Zur Schaffung einer realitätsnahen Simulationsumgebung und zur Darstellung räumlicher Enge ist eine Abtrennung mittels Vorhängen vorgesehen, die aufgrund von Lieferengpässen leider noch immer aussteht. Zur Optimierung der Video-Debriefings konnten wir zusätzliche Kameras installieren, die zusammen mit der ebenfalls neu beschafften SIMON- Simulationstechnik von einer zentralen Regie aus überwacht und gesteuert werden können. Auch im SIMON wurde eine zur SINA kongruente Beklebung der Schränke vorgenommen und eine neue, moderne Simulationspuppe beschafft, die mit der in der SINA identisch ist. Weiterhin wurden die Elektrik, die Lüftung, sowie die Druckluftanschlüsse überholt und eine Grundreinigung vorgenommen. Die neue Simulationstechnik in SINA und SIMON stellt eine unschätzbare Bereicherung des didaktischen Prozesses dar.

So sah es mal aus...

 

Intuitive Beklebung im SIMON, auch der neuen SIM Man ALS ist schon da

 

Mit neuer Audio- & Videotechnik werden die Debriefings noch besser

 

Sonographie ist aus der klinischen Notfallmedizin nicht mehr wegzudenken. Im Hintergrund die nach Schockraum-Vorbild umstrukturierten Schränke

 

Lehrformate und deren Entwicklung

Bereits im Vorfeld der Baumaßnahmen initiierten wir die entsprechende inhaltliche Anpassung bestehender Kurse sowie die Entwicklung neuer Lehrformate für die sich auftuenden Möglichkeiten und Anforderungen einer innerklinischen Simulationsumgebung. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Erkennen von Schnittstellen und dem bewussten Einnehmen verschiedener Perspektiven aller beteiligten Professionen. Gezielt möchten wir damit die Kompetenzen zur Zusammenarbeit und vor allem die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses bei der interprofessionellen Versorgung von Patient*innen fördern.

 

Erste Erfahrungen

Unsere bisherigen Lehrformate profitieren enorm von den Möglichkeiten der SINA, was sich auch in den Evaluationen widerspiegelt. Festzustellen ist, dass Studierende, welche bisher vorrangig im SIMON simuliert haben, eine gewisse Eingewöhnungszeit in die neue Simulationsumgebung brauchen, und etwaige Vorerfahrungen aus dem Rettungsdienst weniger hilfreich erscheinen. Die sich bei einem Wechsel von Präklinik zu Klinik offenbarende Unsicherheit der Studierenden, auch bei solchen mit erheblicher präklinischer Vorerfahrung, interpretieren wir als Bestätigung unserer Bedarfsanalyse.

Im Gegensatz zu den bisherigen präklinischen Szenarien verlangen innerklinische Szenarien nun die Beantwortung völlig neuer Fragestellungen, sei es im Bereich der differenzierten Diagnostik im Labor, der Bildgebung oder bei der Entscheidungsfindung hinsichtlich definitiver therapeutischer Strategien.

Durch diese umfangreiche Vielfalt an Möglichkeiten werden die Simulationen in ihrer Konzeption und Ausgestaltung deutlich detailreicher, was einerseits die Vorbereitungszeit für qualitativ hochwertige Szenarien erhöht, andererseits jedoch von unseren Tutor*innen als lohnende Investition in ihre fachliche Vertiefung beschrieben wird. Das Feedback zeigt, dass sich eine intensivere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Krankheitsbildern ergibt, was wiederum zu einem tieferen Verständnis bei Tutor*innen und Teilnehmenden führt.

 

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Lehrbeauftragten der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Dr. med. Robert Wunderlich, sowie beim Leiter des TIME-Bereichs ‘Teach’, Dr. med. Moritz Mahling, bedanken. Ohne die langjährige Unterstützung beider wäre dies alles nicht möglich gewesen.